Industriezeitalter

Die industrielle Lebensmittelproduktion

Die Lebensmittelproduktion in vorindustrieller Zeit war vor allem handwerklich organisiert. Das heißt, es wurde in kleinen, meist Familienbetrieben ohne oder mit nur wenigen angestellten Helfern produziert. Durch den ständigen Zuzug von immer mehr Menschen in die Ballungsräume rund um die Industrieanlagen, Fabriken und Werke wurde die Versorgung dieser Menschen ebenso als Problem erkannt wie auchals eine wirtschaftliche Chance für Unternehmer im Bereich der Lebensmittelproduktion. Schließlich mußte auch dieVersorgung in einem industriellen Maßstab wachsen. Folgerichtig wurden Produktionsstättenausgebaut und neue errichtet. So entstanden im Laufe der Zeit Mühlengroßbetriebe, die Mehl an zahlreiche Bäckereien zur Weiterverarbeitung lieferten, Schlachthöfe entstanden, wie etwa in Sulzbach bei Saarbrücken, in denen Vieh in großen Stückzahlen geschlachtet und verarbeitet wurde. Die augenfälligste Veränderung war aber vielleicht das Entstehen großer Bier-brauereien durch Standortausbau, Neugründungen oder Geschäftsübernahmen,die mit ihren Anlagen und den damit produzierbaren Kapazitäten sehr rasch die regionalen Märkte dominierten. Beispiele solcher Brauereiendie ihre Produkte zum Teil sogar international vermarkteten, sind die seit 1878 bis heute produzierende Karlsberg Brauerei in Homburg, sowie die zwischen 1877 bis 1998 existierende Becker Brauerei in St.Ingbert, die von 1838 bis 1997 arbeitende Schloss-Brauerei in Neunkirchen oder die Neufang Brauerei in Saarbrücken, die seit 1815 bis heute wirtschaftlich aktiv ist, aber bereits 2001 den Braubetrieb eingestellt hat und sich seitdem in anderen Geschäftsfeldern engagiert.