Göttelborn als Beispiel für einen bedeutenden Grubenstandort
Die Grube Göttelborn war in der Zeit des Bergbaus eine der bedeutendsten und ertragreichsten Gruben an der Saar. Nicht zuletzt deswegen nimmt sie auch in der Nach-Bergbau-Ära einen wichtigen Platz in der Dokumentierung des Bergbaus an der Saar ein.
Nachstehend sehen Sie eine zeitliche Übersicht über die Entwicklung der Grube Göttelborn bis zu ihrer Schließung im Jahr 2000.
1445
Erste Berichte über eine Kohlengrube. Es lag aber kein organisierter Abbau vor, sondern eine gelegentliche wilde Kohlengräberei am Flözausgehenden, denn die Besiedlung der Region um Göttelborn fand erst Mitte des 18. Jahrhunderts statt.
1770
Bergbau auf Steinkohle ist vereinzelt dokumentiert.
1887
Anhieb der Grube Göttelborn. Anlage von zwei Stollen zum Abbau des 1,65 Meter breiten Flözes.
1888
Bau eines Inspektionsgebäudes, mehrerer Villen für Direktoren und leitende Beamte sowie eine aus 23 Doppelhäusern bestehende Beamtensiedlung. Ergänzt wurde die Siedlung durch die Errichtung einer Arbeitersiedlung in den Jahren 1904 bis 1913. Eine weitere Ergänzung erfolgte in den 1920er Jahren durch die Mines Domaniales, die französische Verwaltung der Saargruben.
1890/91
Bau eines Grubenbahnhofs und Anschluß an das Gleisnetz.
1908
Elektrifizierung untertage
1909
Ende der Pferdebahn untertage. Einführung einer Benzollok zum Ziehen der Förderwagen.
1911
Einführung einer Elektrolokomotive untertage
In den folgenden Jahrzehnten wurde entsprechend der technischen Entwicklung untertage Stahlstempel, Kettenförderer und Schrämmmaschinen eingesetzt. Dampffördermaschinen wurden durch Elektrofördermaschinen ersetzt.
1972
Göttelborn gehört zu den besten deutschen Steinkohlebergwerken. Die Tagesförderleistung pro Mann und Schicht liegt bei 6.034 kg Kohle.
1990er Jahre
Errichtung des spektakulären Fördergerüstes, das ein Wahrzeichen der Grube ist. Kam aber nicht mehr zum Einsatz in der Kohleförderung. Baukosten ca. 400 Millionen DM.
1995
Die Grube hat noch 4.200 Beschäftigte.
2000
Am 1. September wird die letzte Tonne Kohle wird in Göttelborn gefördert.